USA-OST-WEST

Auf Reisen 2014

- Mit dem Bulli durch Nordamerika

Der vierte Teil der Reise führt uns zurück von Oregon bis zur Ostküste

 

 

  • Craters of the Moon / Wyoming
  • Cody / City of Buffalo Bill - Wyoming
  • Thermopolis
  • Glendo National Seashore
  • Denver
  • Lake McCanaughy
  • Omaha
  • Idiana Dunes National Lakeshore
  • Sandusky Bayshore
  • Niagara Falls
  • Finger Lakes
  • Cape Cod
  • Newport (Rhode Island)
  • Mystic Historic Seaport
  • Hammonasset State Beach
  • New York City
  • Lancaster County
  • Elk Neck State Park
  • Baltimore / Washington/DC

Crater Lake / Oregon

 

Die Staatsgrenze von Kalifornien ist nach 10 Meilen überschritten und die Streck von den Redwoods zum Crater Lake ist nur etwa 160 Meilen. Es gibt also nicht viel zu fahren und wir kommen dort zeitig an. Wir fahren dort, nachdem wir vergeblich versucht haben einen Stellplatz auf dem Campingplatz zu bekommen, auf den Scenic Drive, auf dem wir den kompletten Krater umfahren können. Wir halten noch an um eine Wanderung auf den höchsten Punkt des Kraterrandes zu machen. Dieser diente damals als Waldbrandsicherungsposten. Wir wandern stellenweise trotz angenehmer sommerlicher Temperaturen an Eisflächen vorbei die davon zeugen, dass dort vor kurzer Zeit noch gewaltige Massen von Schnee gelegen haben müssen. Einige Streckenabschnitte werde dort aus diesem Grund erst ab Anfang Juli für den Besucherverkehr geöffnet. Ein toller Ausblick über das gesamte Umland und den Kratersee bietet sich uns dort. Weiter geht es um den See und wir machen dort abends einen Halt an einem Aussichtspunkt um das Abendessen zu machen. Wir nehmen uns vor danach zum Yellowstone Nationalpark zu fahren.

 

Nun erwartet uns die große Überfahrt. Die Entfernung Crater Lake – Yellowstone beträgt ca. 900 Meilen. Das Zwischenziel ist gewählt. Wir wollen das WM Spiel nicht verpassen und nehmen uns vor dies in dem einzigen „größeren“ Städtchen Ontario anzuschauen und die „Craters of the Moon“ zu besuchen. Ein riesiges mit Lava bedecktes Gebiet. Es soll dort wie auf der Mondoberfläche aussehen. Wir fahren noch bis ca. 2:00 nachts und schlagen unser Nachtlager auf einem Rasthof auf.

 

Morgens quälen wir uns aus dem Bett und weiter geht’s. Wir fahren schnurgerade Strecken meilenweit durch bergige und sehr schöne Szenerien und kommen zur Halbzeit in Ontario an. Wir haben uns aufgrund der Zeitverschiebung, die wir nun wieder durchfahren haben um eine Stunde vertan. Nichtsdestotrotz können wir den wichtigsten Teil des Endspieles im Wringer‘s Diner bei einem guten Burger und Bier anschauen – Deutschland ist verdient Weltmeister geworden.

 

Weiter geht es Richtung Crater Lake. Die Temperaturen sind sehr hoch aber wir kommen gut voran. Nach einer weiteren Übernachtung on the Road kommen wir dort früh an.

 

Craters of the Moon National Park

Wir frühstücken auf einem Picknick Bereich des National Parks und wandern danach durch das Lavafeld. Das Lavafeld ist mit einem Alter von ca. 2000 Jahren sehr jung und ist daher noch nicht wieder von der Natur bezwungen worden. Beeindruckende schwarze Formationen in allen Formen zeugen von einer ungeheuer starken vulkanischen Aktivität. Wir können zudem hier in Eigenregie Höhlenforscher spielen und uns auch unter der Erde in zum Teil stockfinsteren Lavahöhlen austoben. Ohne gute Taschenlampe geht da gar nichts. Wir bleiben hier den Tag über hier und abends geht die Fahrt weiter. Uns trennen lediglich 180 Meilen vom Yellowstone.

 

Abends kommen wir vor dem Yellowstone Park an und beschließen im National Forest vor dem Parkeingang einen Campground aufzusuchen. Ein weiser Entschluss wie wir am nächsten Tage feststellen. Wir finden einen ruhigen und schönen Platz und müssen dort nur außerhalb unseres kleinen Wagens mit den Mücken kämpfen da dieser Platz an einem See gelegen ist. Morgens geht es früh los um die letzten 30 Meilen bis zum Park zu fahren. Dort wollen wir einen Platz an dem nächstgelegenen „First come first save“ suchen. Die einzige Chance zur Hauptsaison ohne Reservierung einen Platz im Yellowstone Nationalparkzu finden.

 

Geysire, Büffel und Bären im Yellowstone National Park

Wir kommen am Eingang des State Parks um kurz nach 8:00 an und dort wird uns empfohlen den Norris Campground anzusteuern. Die Chancen sollen nicht schlecht stehen um diese Uhrzeit dort noch Etwas zu finden. Wir haben bis dorthin noch 30 Meilen zu fahren und kommen dort gegen 9:00 an. Welch ein Glück, wir sind die mit die Letzen nach ein paar Schweizern die dort noch einen leeren Platz finden. Fast so schwer wie Eigentum in der Nähe von Hamburg erwerben……

 

Schnell entschlossen ist der Platz gesichert und wir sehen noch die verzweifelten Nachkommenden kreiseln in der Hoffnung, auch noch einen Platz zu ergattern. Um 9:30 ist der Platz offiziell voll.

 

Wir frühstücken dort in Ruhe und schauen uns das erste Norris Geysir Basin an. Eine unendliche Vielfalt aus Formen und Farben und Gerüchen erwartet uns. Wir gehen dort über Holzbrückenkonstruktionen über das Feld der heißen Quellen. Die meisten Geysire sind aktiv. Es gib dort den höchsten Geysir der Welt, den „Steamboat Geysir“ (die Ausbruchhöhe soll über 100m betragen). Dieser ist jedoch zuletzt vor einem Jahr ausgebrochen, die Wahrscheinlichkeit einen Ausbruch zu sehen ist daher verschwindend gering – Jana wartet folglich vergeblich. Anschließend geht die Fahrt zum „Old Faithful Geysir“. Dem höchsten, regelmäßig aktiven Geysir. Dieser bricht in regelmäßigen Abständen (etwa 60-120 Minuten, die genauen Zeiten kann man am Visitorcenter erfahren) aus. Dort angekommen sehen wir schon anhand der Menschenmassen das wir „Just in Time“ angekommen sind.

 

Laut Ranger ist der Ausbruch gegen 3:47 Uhr zu erwarten, allerdings verspätet sich der Geysir um etwa 5 min. Dann schießen ca. 60 Meter Dampf und Wasser in die Höhe. Das ganze Spektakel dauert etwa 10 Minuten. Wir schauen uns danach noch das Geysir Feld an und sind überwältigt von den Farben (und Gerüchen) der unzähligen einzelnen Becken.

 

Abends fahren wir noch den Firehole River entlang. Dort kann man in einem durch die heißen Quellen erwärmten Teil des Flusses baden. Wir machen dies auch und können dort die angenehmen Temperaturen genießen. Danach geht ein beeindruckender erster Tag im Yellowstone zu Ende und wir sortieren noch bis spät in die Nacht unsere Bilder. Da wir noch keines der großen Tiere gesehen haben nehmen wir uns vor den Schwerpunkt des nächsten Tages darauf zu legen.

 

Morgens geht es für alle etwas später aus den Federn, vor allem ich habe mit den Folgen der gestrigen Fotosortieraktion zu kämpfen. Wir starten gegen 11 Uhr in Richtung Yellowstone Lake. Wir halten an vielen Stellen an denen schon PKW’s am Straßenrand stehen. Dieses ist immer ein guter Indikator für Wildleben. Wir sehen zuerst einen toten Büffel der von einem Bär gerissen worden ist – in der Hoffnung den Bär auch zu sehen ist der Fahrbahnrand gefüllt von zahlreichen Autos und Menschen mit Kameras und Ferngläsern, so dass dies zu einem weiteren Stau führt. Dann einen lebenden Büffel und darauf folgend ganze Herden von Hirschen und Büffeln. Die Landschaft ist wunderschön und sehr abwechslungsreich. Nach einem Bad im kühlen Lake Yellowstone mieten wir uns nachmittags ein Motorboot und erkunden ein wenig den See. Die Knirpse dürfen auch mal fahren und haben sehr viel Spaß dabei.

 

Mit Einbruch der Dämmerung fahren wir wieder den Weg zurück zum Campground in der Hoffnung noch weitere Tiere zu sehen. Wir können aber nach einem weißen Pelikan nur noch zahlreiche Büffel und Hirsche beobachten. Einen erhofften Grizzly bekommen wir leider nicht zu Gesicht. – Bleibt noch Hoffnung für Morgen.

 

Ein weiterer schöner Tag im Yellowstone geht zu Ende.

 

Morgens ist es Zeit unserem Norris Campgound Goodbye zu sagen. Wir packen wie immer und verbringen den Tag noch im Yellowstone. Wir schauen uns nochmals die Geysire im Norris an, gehen Trails die wir bisher ausgelassen haben, und dann geht es zu den Wasserfällen. Diese liegen in einem Canyon dessen Felsformation Namenspatron des Parks ist. Die gelben Steine (Yellow Stones) sind wunderschön und die Wasserfälle reißen mit einer beindruckenden Gewalt und Geschwindigkeit 150 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in den Abgrund.

 

Auch dieser Tag geht wieder zu Ende und abends heißt es nun endgültig auf Wiedersehen Yellowstone. Wir brechen nach Einbruch der Dämmerung auf und machen uns auf den Weg nach Cody, einer Westernstadt die durch Buffallo Bill bekannt wurde. Vorher übernachten wir noch auf einem schönen und preiswerten Campground unweit des Yellowstone Parks in den Bergen. Wir möchten nicht zu unchristlichen Nachtzeiten durch die Berge fahren.

 

 

Rodeo in Cody / Wyoming

Morgens geht es weiter durch das schöne Canyonland. Am Buffalo Bill Stausee machen wir halt nachdem wir in Cody Karten für das „Freitagabends Rodeo“ gekauft haben. Es gibt am Picknickbereich am Stausee selbstgemachte Burger vom Grill – viel besser als das schnell erhältliche Fast Food Zeug der MD-Ketten. Wir brauchen natürlich viel mehr Zeit als geplant (kein Fast Food) und auf den letzten Drücker geht es wieder die Berge herunter nach Cody und wir kommen „Just in Time“ bei dem Rodeo Event an um uns einen Platz auf der Tribüne zu sichern. Wir sehen die Cowboys beim Bullriding und bezwingen der Wildpferde. Anschließen geht die Fahrt weiter nach Thermopolis. Es soll dort heiße Quellen geben die zum Baden einladen. Wir verlassen Cody (übrigens eine sehr sehenswerte Westernstadt) spätabends nach dem Rodeo und steuern einen Rastplatz an, um dort mitten in der Nacht festzustellen, das wir dort nicht campieren dürfen. Verzweifelte Versuche abseits des Interstates einen Übernachtungsplatz zu finden sind auch nicht vom Erfolg gekrönt, so fahren wir gezwungenermaßen weiter nach Thermopolis und übernachten dort mehr schlecht als recht an einem Tankstellenrasthof…. Ich würde jeden Walmart diesem Rastplatz vorziehen.

 

Morgens aktualisiere ich die Homepage in einem MD. Es dauert mal wieder viel länger als geplant und wir gehen in einen Waschsalon um uns wieder einen Vorrat sauberer Wäsche herzustellen.

 

Das Thermalbad ist nicht spektakulär und erinnert ein wenig an die Porzellanbecken (Türkis) im Yellowstone – dort wäre ich jedoch nicht reingegangen, selbst wenn ich gedurft hätte. Die Knirpse gehen mit Jana in das nebenliegende Vergnügungsbad und der Rechner verabschiedet sich ebenfalls aus thermalen Gründen…… Zeit weiterzufahren.

 

Weiter geht’s Richtung Denver und wir übernachten am Glendo National Seashore. Einem sehr schönen State Park gelegen am Staussee nahe des gleichnamigen Ortes Glendo. Was für eine angenehme Umgebung im Vergleich zur vorherigen Nacht. Morgens nehmen wir dort ein Bad genießen die Aussicht und weiter geht’s…

 

Wir passieren Cherokee und schauen uns dort das Begleitprogramm zur dortigen Rodeo Woche an. Die Stadt steht Kopf. Wir sehen sogar die dort stationierte amerikanische Kunstflugstaffel „Thunderbirds“ mit ihren F-16 Fliegern im Einsatz. Die Flieger stehen einsatzbereit auf dem Gelände der Cherokee Air National Guard.

 

Denver / Colorado

Nach diesem Aufenthalt geht es weiter nach Denver und wir kommen dort abends an und werden dort sehr nett von einer Familie aufgenommen, die wir im Sequoia National Park kennengelernt haben. Ich prüfe dort den Zustand des „Kleinen Wagens“ und werde leider wieder einmal fündig – Die Achsmanschette hat wieder mal eine Beschädigung. Im Verlauf der weiteren Reise ist wohl ein weiterer Stopp fällig. In Cody habe ich einen Tipp von einem Syncro Fahrer der uns begeistert von unserem Wagen angesprochen hat bekommen. In Colorado Springs bietet sich bei Green Syncro erneut eine Möglichkeit für eine Wartung durch einen Spezialisten. Ich nehme Kontakt auf und hoffe auf einen Termin für diese Woche. Unsere Knirpse haben Spielkameraden und wir zwei schöne Abende in netter Gesellschaft.

 

Nach 2 Übernachtungen geht es nun weiter. Vor der Abfahrt decke ich mich in Denver bei Blazer Automotive mit den erforderlichen Ersatzteilen für den „Kleinen Wagen“ ein. Eine Empfehlung für alle Volkswagen und speziell „Bus-Fahrer“. Leider steht kein Werkstatttermin mehr zur Verfügung. Wir bedauern es wieder einmal sehr, dass wir weiter müssen aber es heißt „Let’s go East“.

 

Notlagen am Lake McConaughy (Nebraska)

Wir bekommen noch den Tipp den Lake McCanaughy (ca. 200 Meilen östlich) nicht auszulassen. Die Strecke dorthin über die Interstate 76 ist landschaftlich uninteressant und nicht dicht besiedelt. Am See angekommen versuchen wir durch den Tiefsand zum Strand zu gelangen und fahren uns nach einer kurzen Fahrt fest. Wir haben die schlimmste Stelle am Strand erwischt und uns zu weit dort hinein gewagt. Nach vergeblichen Versuchen den Wagen frei zu bekommen, die nur dazu führen, dass sich der Wagenboden bedrohlich der Sandoberfläche nähert und die Motorleistung noch nicht einmal reicht die Räder zu drehen, gebe ich auf und Suche Hilfe bei benachbarten Campern mit besserem Gerät. Alternative wäre nur gewesen den überladenen Wagen zu entleeren und an diese möchten wir noch nicht einmal denken.

 

Ich erhalte dort sofortige Hilfe und glücklicherweise sind wir gemeinsam in der Lage dank 420 + 70 PS und meinem Zugband den „Kleinen Wagen“ wieder flott zu machen. Nach einem kurzen Gespräch werden wir noch eingeladen den Abend gemeinsam am Feuer zu verbringen. Wir haben gemeinsam einen schönen Abend am Lagerfeuer. So hat diese Notlage auch etwas Gutes bewirkt.

 

Nachts sehen wir in der Nähe des Sees ein Gewitter sich aufbauen. Es gibt Blitze in einer Anzahl die mir unbekannt ist. Ein Thunderstorm nähert sich unserer Position. Wir schauen uns dieses Spektakel aus der Ferne an und hoffen dass es vorbeizieht.

 

Morgens wache ich sehr früh auf und sehe auch Blitze von der Seite die nachts noch frei war. Wir entschließen zu packen und den Wagen reisebereit zu halten – wir wissen jedoch nicht wohin wir fahren um zu entkommen und nicht in das Gewitter hereinzufahren, also bleiben wir am See. Es sieht schon seltsam aus und die Wolken wissen scheinbar nicht wohin und es scheint eine ungeheure Energie in der Luft zu sein. Ein weiterer „Nachbar“ der nahe bei uns steht und abends mit seinem Boot fischen war hat eine Warnmeldung erhalten, dass ein „hazardous Thunderstorm“ naht. Es besteht jedoch keine zusätzliche Gefahr dass sich ein Tornado aufbaut. Wir bleiben also ruhig und das Gewitter zieht vorbei, bis auf ein paar Tropfen Regen bleiben wir verschont. Um 9:00 Uhr ist der Spuk dann vorbei und wir haben noch die Gelegenheit nach dem Frühstück ein Bad im See zu nehmen und fahren dann weiter. Wir kommen an diesem Tag bis Grand Islands in Nebraska wo wir einen KOA auswählen der über alle Erfordernisse verfügt, die einen angenehmen Aufenthalt ermöglichen.

 

Zwei der „Fünf großen Seen“

Die Fahrt geht weiter, nach einem kurzen Stopp in Omaha haben wir aufgrund fehlender lohnenswerter Zwischenziele beschlossen Meilen zu machen. Wir nehmen den direkten Weg Richtung Chicago und pausieren dort am Indiana Dunes National Lakeshore. Ein angesichts unserer bisherigen Eindrücke nicht besonders beeindruckender, aber erholsamer Stopp der uns ein wenig von der langen Autobahnetappe ablenkt. Vor Chicago hat unser „Kleiner Wagen“ wieder eine Überraschung parat. Der Oxi Kat gibt den Geist auf und die dortigen „inneren Organe“ machen im Leerlauf einen lauten Freudentanz. Dies beeinflusst zwar unser weiteres Vorwärtskommen nicht, wir hören uns aber permanent so an als wären wir „Just Married“ und haben am Heck Blechdosen und -büchsen angebunden. Vielleicht ist es Zeit bei der nächsten Gelegenheit mit Hilfe eines Schweißers den Oxi zu leeren…. Wir fahren ca. 400 Meilen am Tag, das Maximum das für uns vertretbar ist und legen nach zwei Stopps auf mehr – oder weniger komfortablen Rasthöfen in auf einem KOA Campingplatz in Sandusky am Eriesee einen weiteren Stopp ein.

 

Erholen und Instandsetzen in Sandusky

Dieser bietet vielleicht auch nebenbei eine Möglichkeit eine Werkstatt aufzusuchen und die bisherigen kleineren Beschädigungen am Fahrzeug zu beheben. Auf jeden Fall steht Erholung von den Strapazen der Reise hier ganz oben auf dem Programm. Das Klima ist feuchtwarm geworden und wir vermissen die Trockenheit, die uns die letzten drei Monate auf der Reise begleitet hat.

 

Wir beobachten im Internet Unwetterwarnungen und stellen fest das wir uns an den Ausläufern eines Unwettergebietes befinden das sich von uns aus Richtung Osten erstreckt. Den Unwetterwarnungen folgend, beschließen wir die weitere Fahrt einzustellen und die Entwicklung vor der Weiterfahrt zu beobachten. Das Vorzelt wird angebaut und wir machen uns ein wenig breiter als sonst. Eine gute Entscheidung – zahlreiche starke Schauer folgen, die wir geschützt in unserem Siedlercamp verbringen.

 

- Wir werden zum ersten Mal seit 2 Monaten wieder mit schlechtem Wetter konfrontiert.

 

Wir beobachten im Internet Unwetterwarnungen und stellen fest, dass wir uns an den Ausläufern eines Unwettergebietes befinden welches sich von uns aus Richtung Osten erstreckt. Den Unwetterwarnungen folgend, beschließen wir die Fahrt einzustellen und die weitere Entwicklung vor der Weiterfahrt zu beobachten. Das große Vorzelt wird angebaut und wir machen uns ein wenig breiter als sonst. Eine gute Entscheidung – zahlreiche starke Schauer folgen, die wir geschützt in unserem Siedlercamp verbringen. - Wir werden zum ersten Mal seit 2 Monaten (von der feuchten Pazifikküste mal abgesehen) wieder mit schlechtem Wetter konfrontiert. Mittags machen wir noch einen kleinen Ausflug zum Marblehead Lighthouse und haben von dort aus einen schönen Ausblick auf den riesigen Eriesee. Wir finden auch nahe am Campingplatz noch eine Werkstatt die uns den OxiKat bearbeitet und ruhigstellt.

 

Der Verlust der Bremsflüssigkeit nimmt während unseres Aufenthaltes in Sandusky merkbar zu, daher muss das defekte Teil (der Kupplungsgeberzylinder) nun doch ersetzt werden. Wir entscheiden uns leider zu spät für eine Bestellung bei der Werkstatt unseres Vertrauens, daher steht eine weitere Übernachtung (Nummer 3) an. Das Austauschteil soll am nächsten Tag zur Montage bereit sein – ein 24 Stunden Lieferservice. Mittags mache ich mich nach einer Runde Basketball, Jannes dribbelt mittlerweile auch schon gut, auf zur Werkstatt. Welch erste Freude. Ein Teil ist da, jedoch wird dieses nach einem kurzen Blick als ein nicht passend identifiziert. Statt des vorderen Servos (Geberzylinder) ist unglücklicherweise der hintere (Nehmerzylinder) bestellt worden. Also kurz durchgeatmet und zwangsläufig neu bestellt. Das gesuchte Ersatzteil wird nun für morgen versprochen. Ich glaube es zwar nicht ganz, aber ein wenig Hoffnung ist doch noch da, da es sich um ein VW Standardteil handelt. Das Wetter ist schlecht und da wir unser Vorzelt nicht am nächsten Morgen im Regen abbauen möchten entscheiden wir uns für eine Rest Cabin – Ein kleines Blockhaus auf dem Campingplatz mit einem Doppelbett und einem Etagenbett. Die Knirpse sind begeistert. Morgens wieder wie immer. Auschecken, am Pool rumhängen, zwischendurch ein wenig Basketball spielen, diesmal einkaufen und erwartungsvoll wird der Werkstatt um 16:00 aufgesucht. Der Lieferservice (Fed-Ex) war diesmal nicht da, also keine Hoffnung für die Weiterfahrt für heute. Es geht also wieder zurück zum nahegelegenen Campingplatz. Der Check-In wird immer schneller. Wir tragen es mit Fassung und spielen abends noch ein wenig mit einem Football. Die Laune ist gut und wir nehmen das Ereignis so wie es ist. Das Wetter ist auch wieder gut und wir machen uns hier noch einen schönen Abend.

 

Mit 5 Nächten ist der Aufenthalt in Sandusky nun der bisher Längste der Reise geworden. Für uns ist es sehr ungewohnt so lange auf einer Stelle zu verbleiben.

 

Morgens wieder die morgendliche Rituale und auf geht’s zu Rainbow Mufflers. Das ersehnte Teil ist angekommen und wird montiert. Wider erwarten hat einer der Mechaniker Erfahrung mit den Besonderheiten eines T3. Ich beschließe also kurz darauf nicht hinzuschauen (ist manchmal besser) und den Dingen ihren Lauf zu lassen, schnappe mir das Fahrrad und fahre zurück zum KOA, um dort auf die Fertigstellung zu warten. Nach einer Stunde fahre ich zurück und kann noch einen über den schlechten Zugang zum Entlüftungsventil fluchenden Mechaniker beobachten – Bremsflüssigkeit hat sich bei der Entlüftung über den Boden ergossen. Die Arbeit wird jedoch zu meiner Zufriedenheit abgeschlossen und nach den Reinigungsarbeiten kann es endlich weitergehen. Wir verpassen, da wir nun zwei Tage zu spät abreisen, unglücklicherweise das Treffen mit einen Ex- Kommilitonen der nun in den Staaten wohnt. Er ist nun ebenfalls in Sachen Urlaub unterwegs.

Wir schauen uns an diesem Tag noch die am nördlichsten Punkt vom Eriesee gelegenen Niagara Fälle an. Vom Interstate aus sehen wir noch eine Ausfahrt nach „Hamburg“…. Das können wir uns nicht entgehen lassen. Entgegen dem Namenspatron in Deutschland fahren wir durch eine gemütliche und nette Kleinstadt. Wir erfahren dort dass an diesem Tag eine Airshow am Flugplatz in Hamburg stattfindet. Wir hatten keine Gelegenheit Oshkosh (die größte US-Airshow) zu besuchen, also eine Gelegenheit doch noch fliegendes Gerät aus der Nähe zu beobachten. Es handelt sich hier in Hamburg natürlich nicht um ausgewachsenes Gerät (obwohl wie in vielen US-Kleinstädten ein Sportflugplatz existiert), sondern um RC-Kleinflugzeuge- Kinderfreundlich- Emissionsarm und sehr interessant für einen Vormittagsstopp. Interessierte Blicke bei der Einfahrt auf den Platz verfolgen uns, wir sind dort wieder einmal Exoten und werden daher nett und interessiert beobachtet.

 

Grenzgänger Niagara Falls

 

Nachmittags geht die Fahrt weiter zu den Niagara Falls. Als wir dort ankommen ist schon die Hölle los. Kein Wunder Samstag bei schönem Wetter. Die US- Seite ist dort nicht so spektakulär wie die kanadische. Wir schauen uns dort kurz den überfüllten State Park an. Wir gehen zu Fuß über die Rainbow Bridge nach Kanada, da wir uns die Einreisekontrolle bei der Rückreise in die USA für den Bus ersparen möchten. Wir haben zwar Glück, wir passieren die Kanadische Grenzkontrolle zu einer günstige Uhrzeit und sind schnell durch. Von der Kanadischen Seite haben wir eine schöne Aussicht auf die Hufeisenfälle und die Amerikanischen Fälle. Bei der Wiedereinreise müssen wir ca. eine Stunde in der Schlange der US-Grenzkontrolle warten. Es geht weiter und wir fahren abseits der gebührenpflichtigen Interstates Richtung „Finger Lakes“. Diese liegen ebenfalls im Bundesstaat New York und sind angeordnet wie die Finger der Hand. Auf der Durchreise passieren wir viele schöne kleine Städte die vornehmlich mit netten Holzhäusern bebaut sind. Die Ansichten erinnern an die unserer Ankunft und Fahrt Richtung „Shanandoah“. Es beschleicht uns das Gefühl… es geht zurück. Abends fahren wir einen (für meinen Geschmack zu teuren), aber netten „KOA Kampground“ in der Nähe der Seen an und bekommen dort den letzten verfügbaren Platz.

 

Finger Lakes

 

Das Wetter sieht morgens nicht so vielversprechend für einen längeren Aufenthalt an den Finger Lakes aus. Wir sind halt in dem Norden der USA angekommen. Viele Ortsnamen hören sich für uns sehr bekannt an und sind stammen vermutlich aus unserem Heimatland. Man findet hier Hamurg, Dresden, Mecklenurg und andere Namen aus unseren Gefilden. Dies bestätigt sich als wir Geneva (gehört wohl doch nicht dazu) ansteuern. Im dortigen Besucherzentrum erklärt uns die freundliche Dame dass ein großer Teil der Ortsansässigen deutsche Herkunft oder zumindest Verwandtschaft hat. Wir verpassen das „Sauerkrautfest“ das an diesem Wochenende in Geneva ausgetragen wurde, haben jedoch die Gelegenheit mittags noch auf ein Knoblauchfest (Garlic Festival) zu gehen, das auf einem Weingut stattfindet welches wir passieren. Es geht dort selbstverständlich alles um das gleichnamige Gewächs. Da der Markt auf dem Gelände eines Weingutes aufgebaut ist, gibt es natürlich auch die passenden Getränke. Wir probieren uns durch. Ich gelange dort an den „Meister der Schärfe“ in Gestalt eines Verkäufers von Gewürzsaucen. Ich probiere trotz seiner eindringlichen Warnung das Meisterstück, eine Pfeffer/Chili/Knoblauch-Sauce genannt Post Apokalyptika – Nur ein kleiner Abstrich…. Sie treibt mir zeitweise wahrlich das Wasser in die Augen und ich fühle mich zeitweise wie ein Amateurteilnehmer eines „Hot Chili-Wettkampfes“. Post Apokalyptika passt… wo finde ich ein Stück Brot?. Ich erhole mich ein wenig später mit einem Glas Wein von den Schmerzgefühlen meiner Lippe und probiere dort noch weitere Saucen mit einem geringeren Schärfegrad mit denen wir uns anschließend eindecken.

Es baut sich wieder ein Gewitter auf wir sehen daher von weiteren Zielen an den Finger Lakes ab und fahren einfach weiter. Sturzbäche prasseln auf uns bei der Weiterfahrt herunter als wir die Berge passieren. Wir meiden die bezahlpflichtigen Interstates und durchfahren bald wieder wieder schöne kleine Städte dieser Region. Die Ostküste ist unser Ziel das wir morgen erreichen wollen.

 

Cape Cod / Ankunft an der Ostküste

 

Wir kommen am frühen Nachmittag an der Ostküste bei Cape Cod an und suchen einen Übernachtungsplatz am dortigen State Forest auf. Zu unserer Überraschung ist dieser mit 14 Dollar pro Nacht Dusche inklusive sehr preiswert. Ein Stellplatz für zwei Nächte ist gebucht, genügend Zeit den ersten Teil der Insel ein wenig zu erkunden. Beim Rückwärts - Einparken in den Stellplatz setze ich zu weit zurück und bremse den Bus mit dem Fahrrad an einem Baum ab. Die Schadensmeldung für dieses Mal. Eine irreparable Acht im Hinterrad und die Halterung des hinteren Kettenumwerfers ist beschädigt. Eine Fahrradwerkstatt muss nun her – die Freude ist mäßig. Wir entscheiden uns wieder das Vorzelt aufzubauen um nachts vor Moskitos sicher zu sein. Eine weise Entscheidung denn trotz Feuers sind die Biester ganz schön nervig.

Am nächsten Morgen bestellen wir die Teile für das beschädigte Fahrrad und machen einen Ausflug zu der Insel Marthas Winyard. Mit schönen Stränden und ansehnlichen Küstenorten lädt diese zu einem Tagesausflug ein. Wir nehmen Schwimmzeug mit und lassen es uns dort auch am Strand gutgehen. Wir fahren ohne Fahrzeug mit der Personenfähre und wundern uns über viele Tagesreisende, die Ihr Fahrzeug trotz eines funktionierenden Busnetzes auf der Insel sowie horrender Fährpreise auf die Insel mitnehmen, um dort anschließend im Stau zu stehen. Irgendwie Amerikanisch… .Die anschließende Nacht hat eine Überraschung für uns parat. Wir wachen nachts durch Geraschel aus dem Vorzelt auf und finden dort ein aufgeregtes Stinktier vor, das durch den offenen Spalt unter dem Auto dorthin gelangt ist. Glücklicherweise gelingt es uns Dieses zu verjagen – ohne dass hiernach eine Grundreinigung von uns oder unserem Inventar erforderlich ist. Nachdem wir im Laufe unserer Reise einmal mit den Folgen einer Stinktierattacke konfrontiert wurden sind wir sensibilisiert.

 

Der State Forest war schön und wir wechseln für den zweiten Teil unseres „Inselaufenthaltes“ in den Norden der Insel – Provincetown ist unser nächstes Ziel und wir verweilen dort auf dem Dunes Edge Campground auf einem von uns vorab reservierten Platz. Dieser entpuppt sich zwar als zu teuer aber sehr stadtnahen. Zahlreiches Ungeziefer muss dort abgewehrt werden da der Platz wieder im Wald liegt. Seufz - Wie schön war es doch in dieser Hinsicht bei unseren Wüstenetappen im Westen der USA. Jedoch auch die Küste bietet hier Einiges. Die Kleinstadt Provincetown liegt in fuß läufiger Reichweite von unserem Campingplatz Dunes Edge und Jana nimmt an einer „Whale Watching“ Kreuzfahrt teil. Walbegegnungen sind dort garantiert und sie ist begeistert. Zahlreiche Buckel – und Finnwale kann Sie dort aus nächster Nähe beobachten.

Ich vergnüge mich derweil mit den Knirpsen an einem nördlichen Strandausläufer der nur mit einer kleinen Personenfähre zu erreichen ist. Wir werden ein wenig später von einem bedrohlich Aussehenden Gewitter wieder zurück auf den Campingplatz getrieben und verbringen dort den Rest des Nachmittags.

 

Morgens heißt es wie immer Zeltabbau und ein Strandaufenthalt liegt noch vor uns bevor uns die Reise weitertreibt. Strandnahes Parken ist dort garantiert und wir genießen einen erholsamen Nachmittag bei wieder bestem Wetter.

 

Moby Dick und die Walfänger in Connecticut / Mystic Historic Seaport

 

Unser nächstes Ziel nach Cape Cod heißt Mystic. Die historische Hafenstadt ist uns bekannt durch Moby Dick, geschrieben von Melville und ist in der Tat ein zentraler Punkt des Walfanges in den USA gewesen. Es gibt dort noch den letzten verbliebenen Dreimaster aus Holz erbaut 1841. Wiederhergestellt und Seetüchtig kann dieser im historischen Seehafen besichtigt werden. Unsere gewählte Unterkunft, ein KOA (Mystic) in North Stonington ist unweit der Hafenstadt gelegen. Die Preise für den Stellplatz im Wald grenzen zwar an Wucher (vergleichbar mit einem Stellplatz nahe einer Italiennischen Hochburg), dies ist uns aber angesichts der allgemein hohen Preise der Küstenregionen nicht mehr verwunderlich. Zudem möchten wir den zweiten Geburtstag der im Rahmen dieser Reise ansteht (Jana ist nun dran) auch nicht auf einem Rasthof feiern. Der Platz ist schön, die Ausstattung gut und ein Pool lädt die Knirpse zum Baden ein, Spielplätze gibt es dort auch wie immer reichlich, also eine gute wenn auch teure Basis.

Mittags fahren wir die Hafenanlage an. Jana bekommt freien Eintritt da „Geburtstagskinder“ nicht bezahlen müssen und geht mit den Kindern in das Freilichtmuseum. Die historische Hafenanlage samt Holzhäuser, Lagerschuppen und allem was dazu gehört und die stolzen Windjammer liegen dort vertäut und können besichtigt werden. Die Kinder können dort mit einem Kescher fischen gehen und haben einen Heidenspaß dabei. Einsiedler, Krabben, Shrimps und fast ein Aal landen in einem Sammelbehälter in dem der Fang anschließend von den stolzen Fischern begutachtet werden kann. Eine Hafenrundfahrt ist auch im Preis inbegriffen, von der aus die Windjammer angeschaut werden können.

Ich gehe derweil auf einen Kunstmarkt in Mystic. Mystic ist eine sehr schöne üerschaubare Hafenstadt mit ländlichem Charme. Ganz besonders angetan hat mir es dort ein Trödelladen der allerlei gebrauchte Schiffsteile und Hafenzubehör für einen kleinen Obolus verkauft. So viele schöne Dinge die leider nicht mehr in den kleinen Wagen passen. Der Hafenmuseumsshop lädt ebenfalls mit ausgewählten Artikeln zum Einkauf ein.

Wir lassen diesen maritimen Tag im „Capt‘n Daniel Packer Inne“ Restaurant in Mystic ausklingen und gönnen uns dort ein Geburtstagsessen. Eine Empfehlung des Reiseführers die wir ebenfalls gut und gerne bestätigen. Wir haben für die nächsten zwei Folgenächte zum ersten Mal Stellplätze am Hammonasset State Beach reserviert.

 

Plattfuß am Hammonasset Beach State Park

 

Bei der Weiterfahrt am Sonntag sind wir zunächst einmal auf dem Interstate gefangen im Wochenendrückreiseverkehr Richtung New York. Unglaublich was für eine Blechlawine sich über den Highway heim quält und in den Sonnenuntergang (von hier aus durchaus sehenswert) reitet.

Wir brauchen daher viel länger als wir für die läppigen 35 Meilen nach unserer Tagestour eingeplant haben an. Also eingecheckt und ab zum Feuerholz holen. Der Shop an dem wir uns mit Feuerholz eindecken wollen macht in einer Viertelstunde zu, der Stress ist also groß da es dunkel ist und uns die Orientierung fehlt uns in dem riesengroßen Areals des State Parks zu Recht zu finden. Als wir den Shop endlich gesichtet haben steige ich aus und höre ich noch ein lautes Zischen……

Einer der hinteren Reifen ist hin. Die Luft entweicht so schnell das ich mir gar keine Gedanken machen muss den Stellplatz damit aufzusuchen. Diskussionen am Auto folgen natürlich, was wäre wenn – Na ja, Ist halt so.

Also in einer Nacht und Nebel Aktion den Highlifter (Wagenheber) ausgepackt und nun steht der Einbau das 14‘‘ Notrades an. Zum Glück habe ich im Yellowstone schon Highlifter einmal benutzt um die Räder zu demontieren und Zugang zur vorderen Bremse zu bekommen.

Also: Wagenheber zusammensetzen, Rad anlösen, heben, heben, heben, schwitzen – verflixt die Handbremse habe ich vergessen, Rad austauschen durch Notrad und nach dem erfolgreich Absenken des Fahrzeuges wieder das ganze Geraffel samt übrigbleibendem Platten Hinterrad schnell wieder einpacken. Das ging so schnell das wir den Abend dann doch noch an unserem Stellplatz bei einem Glas Wein ausklingen lassen können. Bleibt wieder einmal für morgen die Materialbeschaffung. Ich habe ja überall bei der Etappe Mittlerer Westen bei der Durchfahrt durch die Wüsten oder Canyons mit einem derartigen Ereignis gerechnet, aber nun auf den letzten 500 Meilen – muss das sein?

 

Morgens geht es weiter – neue Reifen müssen her. Nachdem ich einen freundlichen und kompetenten Reifenhändler gefunden habe der angesichts der Größe der Beschädigung des Reifens entscheidet, dass eine Reparatur des Reifens nicht möglich. Mir ist zudem klar, dass die vorderen Reifen so stark abgenutzt sind, dass der weitere Gebrauch Dieser in Deutschland nicht zulässig ist. Es steht also notgedrungen ein neuer Satz Reifen an – 4 Yokohamas bestellt für die Montage am nächsten Tag. Jana und die Knirpse Shoppen während der Ersatzteilklärung in einem nahegelegenen großen Outlet und nachmittags geht es noch gemeinsam an den Strand zum Baden.

 

Der nächste Tag ist gefüllt mit alltäglichen Aktivitäten. Neue Reifen werden montiert anschließend geht es zum nahegelegenen Waschsalon. Nicht erfüllend aber muss halt sein. Eingekauft wird natürlich auch wieder (zur Begeisterung der Kids). Wir kommen daher erst wieder am späten Nachmittag am Park an und lassen dort den Tag ausklingen. Wir lernen unseren Nachbarn kennen – es ergibt sich natürlich wieder ein Gespräch über unseren Bus und erfahren am abendlichen gemeinsamen Lagerfeuer, dass er auch wie ich im Luftfahrtbereich tätig ist. Es wird ein schöner Abend an dem man sich über das unterschiedliche und doch so ähnliche Leben jenseits des jeweiligen Kontinents austauscht.

Nachts schlägt das Wetter um und es beginnt stundenlang wie aus Kübeln zu regnen. Unglaublich was für Wassermassen dort in Bewegung sind. Es regnet bis zum Mittag und so wird der gesamt Platz unter Wasser gesetzt. Unter und um den Bus steht circa 5 cm Wasser. Die Zelter ringsherum hat es besonders schwer erwischt und man versucht zu retten, was zu retten ist. Wir retten unsere Klamotten unter das montierte Sonnensegel und so hält sich für uns der Schaden – abgesehen davon dass ich klitschnass bin da ich raus musste – in Grenzen. Der Bus hält dicht.

Nach dem stundenlangen Starkregen gibt eine aufkommende starke Brise den letzten instabilen Pavillons den Rest, der Regen hört aber endlich auf – der Platz sieht insgesamt verwüstet aus. Die Knirpse sind begeistert von den Wasserfeldern die überall auf dem Platz entstanden sind. Nach diesen anfänglichen Unwägbarkeiten folgt jedoch ein schöner Tag und wir haben das Glück dass unserer Platz von weiteren Unwettern verschont bleibt, die die Ostküste heimsuchen. Trotz Warnungen des Platzpersonales die weitere schwere Gewitter ankündigen. Rings um uns laufen Aufbau- Verstärkungs- und Trocknungsarbeiten. Nachmittags klart es wieder so weit auf, dass wir wieder an den Strand gehen können- die Sonne brennt wieder. Abends werden wir mit einem außergewöhnlich schönen Sonnenuntergang am Strand entschädigt. Wahrscheinlich war dies vorerst der letzte Tag an einem Sandstrand der Ostküste. Eine Woche verbleibt nun bis zur Rückreise.

 

Durch die Häuserschluchten von NYC

 

Wir haben beschlossen nun doch New York City zu durchqueren. Um die Rush Hour zu umgehen müssen wir früh raus – NYC ist circa 100 Meilen vom Hammonasset State Beach entfernt. Die Verabschiedung dauert doch etwas länger als geplant – ein VW-Bus Fahrer aus Utah ist angekommen und wir tauschen uns noch ein wenig aus. Um 10 Uhr geht’s dennoch los. Wir kommen zu einer verkehrstechnisch günstigen Zeit in NYC an und fahren dort von Nord nach Süd durch Manhattan, eine unglaubliche Stadt. Überall wuseln Yellow Cabs, aber die Fahrt durch die Stadt gestaltet sich doch entspannter ursprünglich angenommen. Wir fahren durch die Crossways am Central Park, passieren das Empire State Building und den Freedom Tower – nun das höchste Gebäude in NYC - und viele weitere Gebäude, die wir bisher nur auf Kunstdrucken und Postern gesehen haben. Wir fahren durch Häuserschluchten bis wir an der Liberty Island Ferry ankommen. Dort haben wir Glück und quetschen uns in eine Lücke, die man anschließend nur noch durch die Schiebetür verlassen kann. Der neben uns stehende Fahrer mit einem Sprinter beschwert sich zunächst, dass er durch seine Fahrertür nicht mehr aussteigen kann, aber nach einem kurzen entspannten und interessierten Gespräch ist es auch für ihn in Ordnung. Auch hier haben wir einen „Kleine Wagen“ Bonus. Wir genießen den Blick auf die Freiheitsstatue und auf die Wolkenkratzer. Nach diesem viel zu kurzen Aufenthalt für die Stadt müssen wir leider NYC verlassen. Hier können wir uns mit Kind und Kegel und einem „übergroßem“ Fahrzeug nicht so lange aufhalten. Wir werden diese Stadt lieber in einer künftigen Reise ohne „den Kleinen Wagen“ länger besuchen. Wir verlassen die Stadt über die Brooklyn Bridge (die älteste Brücke von New York City) und Verrazano Bridge. Die Überfahrt ist zwar teuer bietet aber noch einmal einen wundervollen Gesamtblick über den Big Apple.

Mennonit/ Amish in Lancaster County

 

Nun geht es wieder aufs Land nach Lancaster County in Pennsylvania. Auf dem Weg durchqueren wir einen Biblischen Wolkenbruch und kommen wieder bei gutem Wetter am Red Run Campground in New Holland an.

Am nächsten Tag geht es mittags wieder auf Erkundungstour. Wir sehen viele Amish People auf Kutschen oder Fahrrädern oder Pferden in dieser Gegend, gekleidet mit traditionellen Anzügen. Wir haben gelesen, dass sie auf Elektrizität und auf Maschinen weitestgehend verzichten und auf traditionelle Geräte zurückgreifen. Wir sehen viele landwirtschaftliche Geräte im Einsatz, die bei uns bereits lange nicht mehr verwendet werden. Den Campingplatz umgibt die scheinbare Idylle der von landwirtschaftlichen Kleinbetrieben geprägten Hügellandschaft mit kleinen und überschaubaren Feldern. Vor vielen Höfen stehen die für die Mennoniten und Amish typischen geschlossenen schwarzen Kutschen. Ein nahegelegener Farmer Markt, den wir besuchen, entpuppt zum Teil sich als Touristenfalle. Es gibt dort viele Stände mit Plastik – und China Ramsch aber zum Glück auch noch einige Stände der in der Nähe lebenden Amish, die Ihre lokalen Produkte für kleines Geld ebenfalls auf den Markt bringen. Mein freundlich gemeintes Trinkgeld wird dort ebenso freundlich abgelehnt – meine Unkenntnis sei entschuldigt. An einem Stand werden von der Verkäuferin angesprochen, da sie unsere Unterhaltung verfolgt hat und unser Deutsch versteht (Amish basiert auf einem Pfälzer Dialekt) – ein kleiner Kommunikationsversuch auf unseren Muttersprachen ist zwar möglich aber durchaus nicht einfach. Wir schauen uns anschließend noch Lancaster an und verbringen den Rest des Tages auf unserem Campground. Jannes und Anton fangen Flusskrebse an dem Fluß in unmittelbarer Nähe unseres Stellplatzes und wir lassen den Tag wieder am Lagerfeuer ausklingen.

Nach drei erholsamen Nächten Aufenthalt in Lancaster County geht unsere vierte und letzte Etappe nun zu Ende. Hier am Red Run Campground hat uns das Geräusch der vorbeifahrenden Kutschen der Mennoniten durch den Tag begleitet. Wir hatten die Möglichkeit, in einem ruhigen und schönen Umfeld von den Erlebnissen unserer Reiser herunter zu kommen und uns für die Rückreise zu sortieren. Wir haben jetzt nur noch den Elk Neck State Park in der Nähe von Baltimore vor uns und die letzten Tage werden wir damit verbringen uns für die Rückreise zu formieren, Formalitäten zu durchlaufen und den BUS für die Rückreise zu packen.

 

Die Formalitäten verliefen trotz einiger Anlaufschwierigkeiten relativ Problemlos, wir haben unser Sommerquartier 4WD schweren Herzens am Hafen übergeben und in Baltimore im Harbour Hotel übernachtet. Nach einem schönen Aufenthalt und Besichtigung der dortigen Attraktionen (Inner Harbour und der interessanten Innenstadt) ging die letzte Reise mit dem gebuchten Mietwagen zum Flughafen Washington Dulles. Vor unserem Abflug stand dort noch ein Besuch des flughafennahen Smithsonian Aerospace Museum an. Eine unvergleichliche Kollektion der Luftfahrt- und Raumfahrtgeschichte einschließlich Raumfähre Discovery und Prototypen der Luftwaffe sind dort zu besichtigen.

 

Abschied von den USA

 

Die Reise des „Kleinen Wagens“ durch die unendlichen Weiten der USA geht nun leider zu Ende. Wir sind zwar nicht dort gewesen wo noch nie ein Mensch vor uns war, haben aber Abenteuer erlebt die uns zumindest im Gedächtnis noch lange begleiten werden. Und Aliens in dieser Welt (die in manchen Dingen doch so anders funktioniert) waren wir auf jeden Fall, die hier mit Begeisterung und Neugierde aufgenommen worden sind. Die Besatzung des „Kleinen Wagens“ verabschiedet sich nach mehr als 10.000 gefahrenen Meilen, zahllosen besichtigten Nationalparks, State Parks und Sehenswürdigkeiten vom Nordamerikanischen Kontinent, den wir nun circa vier Monate (der ganze Sommer ist nun vorbei) bereist haben um zum Heimatplaneten Europa zurückzukehren.

 

 

 

 

 

 

 

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