USA-WEST

Auf Reisen 2014

- Mit dem Bulli durch Nordamerika

Der dritte Teil der Reise führt uns die Westküste entlang durch Kalifornien nach Norden bis Oregon

 

 

•Carlsbad / Kalifornien

•Morro Bay

•Jalama Beach

•Pismo Beach

•Sequoia National Park

•Millerton Lake

•Yosimity National Park

•Mono Lake / Body Town

•Lake Taoh

•San Francisco

•Redwood National Park

•Crater Lake / Oregon

 

Unten beigefügt findet ihr den groben Verlauf der Reise sowie Bilder und einen Reisebericht dieser Etappe.

 

Ankunft Westküste / Carlsbad / Kalifornien

Heute wollen wir die Ost- West Passage der USA aschließen und die Pazifikküste erreichen. Wir haben dort schließlich einen Geburtstag zu feiern. Es geht nach Carlsbad, das zwischen San Diego und LA liegt. Laut Reiseführer soll es dort sehr schön sein und es gibt einen State Beach direkt am Strand gelegen. Natürlich ist der Platz bei unserer Ankunft schon voll und auf die nächsten Tage im Voraus reserviert. Wir suchen also nach einer Alternative und finden in der Nähe nur RV-Parks, die wohl ein Scherz sind und bestenfalls als überteuerter Parkplatz zu betrachten sind. Wir essen noch am Strand zu Abend – eine weise Entscheidung für den weiteren Verlauf und machen uns dann auf die Suche. Etwas entfernt von der Küste finden wir dann einen akzeptablen Platz der auch noch freie Plätze hat. Da der Host nicht da ist machen wir uns schon mal „breit“. Mit Hilfe unseres Nachbarn (ebenfalls ein Camper) können wir auch noch duschen und bereiten uns für die Nacht vor. Dann wird der Host kontaktiert und der Spaß geht los. Wir bekommen mitgeteilt das der Platz für morgen reserviert ist, werden aber heute schon gebeten den Platz wieder zu verlassen. Alles ist frei also kein Grund heute schon zu räumen. Wir haben so spät keine Lust weiterzureisen und unser Nachbar setzt sich auch persönlich für uns ein, also wird die Diskussion schnell persönlich und endet damit das der Host die Polizei rufen will – diese sehen wir nicht mehr. Ich möchte keine Anwalt konsultieren daher reicht es für uns und wir fahren weiter. Wir fahren von der Küste weg und übernachten bei Lake Elsinor auf einem Campingplatz. Dieser ist direkt am See gelegen und hat auch schon mal bessere Tage gesehen, ist aber unschlagbar günstig. Wir schließen den Tag mit gemischten Gefühlen ab und hoffen der Aufenthalt an der Westküste wird besser.

 

Ventura / Kalifornien

 

Am nächsten Morgen machen wir uns auf nach Ventura – dies liegt ein wenig südlich von Santa Barbara. Wir müssen nicht weit fahren und im zweiten State Beach finden wir auch einen Platz in der Nähe vom Strand. Für das was dort geboten wird nicht preiswert aber gut genug um hier zweimal zu übernachten. Der Platz ist nicht überfüllt und der Strand ist menschenleer. Wir feiern hier den Geburtstag von Jannes und freunden uns mit der Westküste an, die hier und jetzt kälter und wilder ist als die Ostküste. Sind wir etwa noch die Hitze der Wüste gewohnt??? – dort gab es zwar kalte Nächte aber am Tag waren die Temperaturen sehr hoch. Wir müssen uns an dieses Klima wohl erst einmal gewöhnen.

 

Jalama Beach / Kalifornien

 

Nach einem Besuch in Santa Barbara – wir haben das Glück dort einen Umzug zu sehen (vermutlich der Sommerbeginn) fahren wir unser drittes Ziel an. Dies ist ein Campingplatz südlich von Lompoc fernab bewohnter Bereiche. Der Weg dorthin zweigt von der CA 1 a und führt nach Jalama State Beach - ein Volltreffer. Der Platz ist wunderschön und wir bekommen für die erste Nacht einen Stellplatz direkt am Wasser. Wir lassen uns es hier gut gehen und sehen viele Surfer, die wohlweislich diesen Platz angesteuert haben. Wir treffen dort unter anderem noch den kalifornischen „VW-BUS“ Fahrer Todd mit dem wir unsere nächsten Reisepläne durchgehen. Wir bekommen viele Tipps für campingtaugliche Campingplätze am Meer und versuchen diese Informationen in unsere weitere Reiseplanung einzuarbeiten.

 

Pismo State Beach / Kalifornien

 

Schweren Herzens verlassen wir am nächsten Morgen diesen Strand. Wir haben den Aufenthalt sehr genossen. Es ist trotz klarem Himmel zwar sehr kühl an der Küste, aber das Panorama das man hier geboten bekommt sucht seinesgleichen. Wir folgen nun der Empfehlung und steuern den Strand Pismo State Beach an. Es ist einer der wenigen Strände der Westküste an dem man direkt auf dem Strand fahren darf. Natürlich ist dies den 4WD Fahrzeugen vorbehalten. Dort angekommen werden wir am Kontrollpunkt noch gefragt, ob wir sicher sind das unser Fahrzeug die Sandpassagen meistern kann. Wir werden zudem darauf hingewiesen, dass der Wasserstand an diesem Abend noch höher als normal ist und alle passierenden Fahrzeuge, also auch wir, in den anliegenden Tiefsand ausweichen müssen. Dann geht es mit einem etwas mulmigen Gefühl los. Wir müssen die zwei Meilen bis zu dem Punkt meistern an dem das Campen am Strand erlaubt ist. Wir überholen einige übergroße Fahrzeuge, deren Besitzer mit Bergungsarbeiten beschäftigt sind.

 

Hintere Sperre rein, Allrad zugeschaltet und los geht es. Wie erhofft meistert der „Kleine Wagen“ die Sandpassage mit bravourös. Es geht gut vorwärts und wir erreichen nach ca. 2 Meilen mit mehr oder weniger schweren Tiefsandpassagen entlang des Wassers die ersten Campingfahrzeuge die im Übernachtungsbetrieb scheinen. Es ist schon sehr interessant was hier an Allradfahrzeugen unterwegs ist. Quads pflügen durch den Sand und ab – und an sieht man einen Allrad Pickup oder ein Motorrad das über die Dünen gejagt wird. Leider können wir nicht tiefer in die Dünenbereiche vordringen da unser Beladungszustand dies nicht zulässt. Da nicht ganz ersichtlich wo wir uns platzieren können frage ich vorsichtshalber nach und bekomme von einem sichtlich entspannten Camper mitgeteilt das es wohl egal ist wo man sich hinstellt. Es ist Platz genug da.

 

Wir halten einen Sicherheitsabstand vom Wasser ein – dieser erweist sich auch später als sehr weise. Das Fahrzeug wird eingemottet und für die Nacht vorbereitet und wir lassen noch unseren Lenkdrachen steigen und genießen den Tag. Die Temperaturen erinnern uns ein wenig an das Nordseeklima und Hochnebel liegt über dem Wasser. Nicht ganz das was man sich so unter Kalifornien vorstellt. Um nicht zu frieren wird ein Lagerfeuer vor dem Bus angezündet und wir lassen den schönen Tag ausklingen.

 

Im Übrigen ist es ausgesprochen erstaunlich mit welchem Übernachtungsgerät man sich noch im Sand bewegen kann. Wir beobachten noch einige RV’s der Superlative und Pick-Up’s die einen riesigen Trailer durch den Sand schleppen und diesen dort auch noch drehen können. Schon erstaunlich, was mit so einem überlegenem Aufgebot an Leistung alles möglich ist.

 

Abends rückt das Wasser dem Bus so nahe das wir den Abstand regelmäßig kontrollieren. Als wir feststellen dass der Höchststand erreicht ist und immer noch genügend Abstand verbleibt, wir daher nicht umplatzieren müssen, legen wir uns zur Ruhe. Wir hören von unserem Bus aus das Rauschen des Pazifiks. Wo sonst noch kann man unmittelbarer Nähe zum Wasser übernachten.

 

Morro Bay / Kalifornien

Wir packen am nächsten Tag unsere Sachen. Ein Besuch von GoWesty, einem Ausrüster VW Busse steht an und anschließend eine Übernachtung in Morro Bay, einem kleinen Fischerdorf in einer Bucht gelegen in der zahlreiche Seevögel nisten. Bei GoWesty versorge ich uns vorsorglich noch mit Bremsbelägen, anschließend sichern wir uns frühzeitig einen der letzten freien Plätze auf dem dortigen State Campground und wir fahren danach in das gemütliche Fischerdorf. Dort angekommen können wir verschiedene Albatrosse, Pelikane und den „blue Heron“, dies müsste bei uns eine Art Graureiher sein, aus direkter Nähe beobachten. Inmitten der Bucht ragt ein riesiger Steinberg aus dem Wasser und die Geschäfte laden auch zum Einkauf und Essen ein. Zurück auf dem Campground komme ich mit einem Fahrer eines alten, zum Scrambler umgebauten, englischen Motorrades aus Colorado ins Gespräch. Ich helfe ihm anschließend mit unserer Bohrmaschine ein Rücklicht an seiner alten Maschine zu befestigen. Ich erfahre dass auch er am Abend davor in „Pismo State Beach“ am Strand gewesen ist.

 

Morgens machen wir den „Kleinen Wagen“ wieder einsatzbereit und fahren Richtung Sequoia Nationalpark. Kurz nachdem wir die Küste verlassen haben überqueren wir eine Hügelkette und dort lichtet sich der Nebel. Wir fahren wieder in ein wüstenähnliches Areal, das San Joaquin Valley von dem aus wir zur Sierra Nevada gelangen.

 

Sequoia National Park / Kalifornien

 

Angekommen im „Sequoia National Forest“ erwarten uns erst einmal 5000ft Höhendifferenz, die wir über Serpentinen steil in die Höhe fahren – wir lassen den „Kleinen Wagen“ im Schongang hochfahren können aber dennoch gut mithalten. Auf ca. 6000ft Höhe sehen wir die ersten Sequoia’s des „Giant tree forest“. Wie massive Säulen ragen die roten Riesen in den Himmel und die übrigen Bäume sehen nur noch aus wie Spielzeuge – Wahnsinn. Hier ergibt sich nur ein kleines Problem. Wie kann ich eigentlich diese Bäume mit der Kamera fotografieren???

 

Wie immer heißt es beim State Campground „der frühe Vogel fängt den Wurm“ wir haben also Glück und ergattern einen der letzten zwei verfügbaren Plätze. Gefühlt spitzt sich die Lage aber spürbar zu. Wir sind schon gespannt auf die Lage im Yosimity da das Wochenende naht.

 

Wir sind auch endlich wieder in einem Park in dem man sein Feuerholz wieder sammeln darf. Wir machen uns daher allesamt auf in den Wald und nach dem Beutezug ein großes Feuer und unsere Knirpse dürfen wieder einmal kokeln….

 

Morgen lassen wir unseren Bus stehen und nutzen das kostenlosen Shuttle um vom Campingplatz zum „Giant Tree Forest“ zurückzufahren und dort aus eine Wandertour durch das Reich der Giganten zu starten.

 

Im Reich der Riesen und Bären

 

In den nächsten zwei Tagen schauen wir uns den „Sequoia National Park“ mit und ohne Auto an. Die Bäume sind überwältigend und wir sehen verschiedene Teile des Parks. Einige Bereiche sind verbrannt und viele umgefallenen Riesen gibt es zu entdecken und von unseren Knirpsen zu beklettern. Am zweiten Tag sehen wir die ersten Schwarzbären in freier Wildbahn. Ein Jungtier kreuzt bei einen Wanderung über den „Giant Tree“ Wanderweg unseren Weg und trottet wieder in den Wald. Etwas später sehen wir vom Auto aus ein ausgewachsenes Exemplar auf dem Weg zum Auto Log – ein umgestürzter Sequoia durch den Ein Tunnel führt. Unser „kleiner Wagen“ ist dort doch ein wenig zu groß für die Durchfahrt aber die Zeit für ein Bild verbleibt natürlich. An diesem Tag machen wir noch eine Höhlentour durch die „Christal Cave“, ein schöner und empfehlenswerter Ausflug. Diese liegt ebenfalls im „Sequoia National Park“. Der Park hinterlässt bei uns einen unvergleichlichen Eindruck und wird von mir zu den bisherigen „Best Of“ eingestuft. Riesenwurzeln, Stämme wie riesenhafte Säulen, gefallene Riesen, ein Märchenwald hoch auf den Bergen.

 

Wir verlassen den Sequoia National Park schweren und bewegen uns Richtung Yosemity National Park. Dieser Park gehört nun zu den Top 2 unserer bisherigen Reise. Da der Samstag ein denkbar ungünstiger Tag für die Weiterreise zum „Yosimity“ ist machen wir eine Zwischenstation am „Lake Homme“. Dieser Bereich gehört noch zum „Sequoia State Forest“. Hier erfrischen wir uns bei einem Ruhetag noch ein wenig am See und legen die nächsten Etappen fest. Spätabends entdecken wir wieder einen größeren Schwarzbären der sich auf dem Campingplatz in der Nähe unseres Stellplatzes herumtreibt. Ein flaues Gefühl macht sich bei uns breit und wir sind froh, dass wir nicht zu den „Zeltern“ gehören.

 

Millerton Lake / Kalifornien

 

Am nächsten Tag geht es weiter Richtung Yosemite. Wir kommen zwar nicht wirklich in großen Schritten vorwärts, aber wir gönnen uns noch eine Zwischenetappe. Der „Millerton Lake“ soll es sein. Ein großer Stausee auf dem Weg zum Yosemite. Wir verlassen wieder die Berge und es geht hinab in die Hitze. Einen kleinen Stopp um Obst in einem großen Ostanbaugebiet zu kaufen, das wir durchqueren, verpassen wir natürlich nicht und bald kommen wir auch an dem Campground am Millerton Lake an. Wir lassen uns dort einen Stellplatz empfehlen. Als wir an diesem ankommen sind wir begeistert. Bei nur spärlich gefülltem Campground haben wir dort quasi einen Privatstrand am Stellplatz und sehr viel Platz für uns und den kleinen Wagen. Im See erholen wir uns von der Hitze und verbringen dort den Rest des Tages.

 

Morgens mache ich eine kleine Mountainbike Tour und fahre mir natürlich gleich den hinteren und vorderen Reifen platt, da auf dem Trail kleine Dornen liegen, die meinem Reifen keine Chance lassen. Glück im Unglück da ich mich bereits auf dem Rückweg befinde und mit der letzten Luft noch an unserem Platz ankomme. – ein Besuch des nächsten Fahrradhändlers steht nun wohl an.

 

Nach einem abschließenden Bad im See geht es zur nächsten Etappe.

 

Yosemite National Park / Kalifornien

 

Wir brechen wieder auf und kommen gegen Nachmittag am Yosemite National Park an. Es geht wieder den Berg rauf und wir suchen einen „first come, first save“ Campground auf. Da wir uns in der Hauptsaison befinden war uns klar, dass alle Plätze die reserviert werden können, bereits belegt sind. Diese liegen vornehmlich unten im Yosemite Valley. Die Lage auf den Plätzen im oberen Teil des Parkes ist jedoch erstaunlich entspannt. Wir kommen auf dem Hochplateau, ca. 9 Meilen vom Glacier Point, im State Campground Bridavail Creek unter. Vom Glacier Point aus hat man einen wunderschönen Überblick über das gesamte Yosemite Tal – wir nehmen uns vor den Glacier Point am nächsten Tag zu besuchen. Der Stellplatz ist schön und wie alles im Yosemite im Wald gelegen. Wir planen für den nächsten Vormittag eine Wanderung zu einem der Wasserfälle vom Tal aus.

 

Am nächsten Morgen kommen wir zwar spät los da ein Check des Wagens ansteht aber wir haben noch ausreichend Zeit für eine Wanderung. Mit dem Auto geht es also los ins Tal und wir schnappen uns dort einen Shuttle Bus, der uns zu dem Startpunkt des Trails zum Vernal Falls bringt. Der Wanderweg geht steil nach oben und es ist schon erstaunlich was unsere Knirpse wegstecken. Wir schaffen es tatsächlich bis zum Wasserfall und gehen bis zum oberen Teil…. Was für ein Ausblick. Wir konnten uns vorher nicht vorstellen was den Yosemite ausmacht aber nun verstehe ich warum dieser so viel Publikum anzieht. Es gibt dort eine Vielfalt an Wandermöglichkeiten und die Ansichten im Tal sind einfach mehr als sehenswert. Nachmittags geht es wie geplant noch hoch zum Glacier Point und wir genießen dort den Sonnenuntergang und die unglaubliche Aussicht beim Abendessen. Anschließend gibt es dort noch eine Präsentation zur Entstehungsgeschichte des Parks, vorgetragen von einem Rentner, der jetzt als Aushilfs-Ranger dort arbeitet. Diese lassen wir uns natürlich ebenfalls nicht entgehen. Wir erfahren hier viele Details über die Geschichte und den Aufbau des Yosemite Parks. Da wir auf der Hinfahrt Holz gesammelt haben – das Geld liegt in diesem Park an der Straße, können wir nach unserer Rückkehr wieder diesen erlebnisreichen Tag mit einem Lagerfeuer ausklingen lassen.

 

Die Fahrt geht morgens weiter und unser nächstes Ziel heißt Mono Lake. Dafür müssen wir wieder ins Tal hinunterfahren und vom Tal über den Tioga Paß fahren, der uns wieder bis auf 9000 ft (ca. 3000m) Höhe hinauf führt. Der Mono Lake selber liegt auf einer Höhe von ca. 7000 ft. Das Kühlwasser schwitzt und wir trotz der Höhe auch – die Temperaturen sind selbst in den Höhenlagen noch sehr warm. Wir sind bei Fahrten innerhalb Europa’s Gebirgen anderes gewohnt. Oben machen wir an einem glasklaren Gebirgssee einen Bade – und Abkühlstopp für Mensch und Material. Es geht weiter nach unten, die Paßstrasse ist so steil, dass wir einen Zwischenstopp einlegen müssen, um die überhitzten Bremsen zu kühlen und nach insgesamt ca. 3 Stunden Fahrt durch die Sierra Nevada kommen wir am Mono Lake an.

 

Mono Lake / Kalifornien

 

Wir schauen uns am Mono Lake – dem größten Kratersee – die Tuffstein Skulpturen an und verwerfen unseren ursprünglichen Plan dort zu baden. Das Wasser ist extrem salzig und dort tummeln sich unzählige Larven, die ebenso in dem fortgeschrittenen Stadium als Fliege den Strand säumen. Wir begnügen uns also damit die Aussicht zu genießen. Da wir dort nicht übernachten können verbleiben wir für die Nacht am Crant Lake. Das nächste Reiseziel ist der--

 

Bodie Historic State Park / Kalifornien

 

Wir packen unsere Sachen und es geht nach einer kurzen Vorwärmphase auf Richtung Bodie Historic State Park. Eine Geisterstadt aus den Zeiten des Goldrausches die 1930 verlassen wurde. Die Anfahrt ist vom Crant Lake aus nicht sehr lang und führt uns durch eine serpentinenreiche bergige Steppenlandschaft. Kurz vor Bodietown stoßen wir auf einen von der Strasse abgekommenen Geländewagen. Zwei osteuropäische Touristen stehen unversehrt mit ihren Koffern an der Straße neben dem weitestgehend zerstörten Fahrzeug. Wir halten an und werden von den Beiden informiert dass Hilfe unterwegs ist und nachdem wir uns vergewissert haben, dass sie ausreichend versorgt sind, fahren wir weiter. Der letzte Teil der Strecke ist unbefestigt und führt 3 Meilen über leichte Rüttelpisten zur Geisterstadt.

 

Wir verbringen den Vormittag in Bodietown. Die Stadt hat zu Hochzeiten des Goldrausches ca. 10.000 Bürgern Platz geboten und ist 1930 nahezu vollständig verwaist. 1932 ist ein großer Teil durch einen verheerenden Brand zerstört worden. Die Reste sind dennoch in einem beachtlichen Zustand. Wir können sogar noch teilweise eingerichtete Zimmer anschauen.

 

Ein sehr schönes Ausflugsziel für eine Tagestour. Wir schauen uns alles im Detail an und weiter geht die Reise zum nächsten See unserer 6 Seen- Tour. Da wir uns jetzt Richtung Westküste bewegen und der Tag in einem fortgeschrittenen Stadium ist machen wir nachmittags Halt am Topas Lake. Wir finden dort einen akzeptablen Campground am See. Den Nachmittag verbringen wir mit unserem Bus direkt am Wasser uns lassen es uns dort gut gehen. Die Nacht am Campground ist dank laut feiernden Nachbarn sehr unruhig und wir merken dass der 4te Juli (am nächsten Tag) sich nähert.

 

4 July (Independence Day) / Lake Taoh

 

In einem Gespräch am Topas Lake haben wir eine Empfehlung bekommen zum Nevada Beach am Lake Tahoe zu fahren. Dort gibt es einen sehr schönen Strand und auch einen guten Ausblick auf das Feuerwerk über dem See. Wir fahren also morgen dorthin. Nachdem wir extra früh aufgestanden sind. Die Rekordmarke 7:30 Uhr ist erreicht kommen wir dort um 9:00 morgens an. Die Parkplätze sind voll und der See ist schon im Belagerungszustand. Jana nimmt das Fahrrad um die Lage zu prüfen – Das Ergebnis ist ernüchternd. Der anliegende Campground bis zum 10. August ausgebucht, das Feuerwerk um 9:45 und dauert ca. 20 min. Anschließend werden noch ca. 2 Stunden benötigt um die Stadt zu räumen. Wir entscheiden uns nur den Tag dort am Stand zu verbringen jedoch am Nachmittag schon abzureisen. Der Stand ist sehr schön und das Wasser zwar kalt aber für uns völlig okay. Wir genießen den Tag und fahren im Anschluss weiter Richtung Folsom. Dort machen wir einen Zwischenstopp um uns am nächsten Tag noch das in der Nähe liegende Sacramento anzuschauen.

 

Wir bekommen dort trotz Überbelegung noch einen Notplatz angeboten und nehmen diesen. Wir hören von dort aus verschiedene Feuerwerke aus den umliegenden Städten.

 

Sacramento / Kalifornien

Morgens geht es weiter nach Sacramento. Wir schauen uns dort den historischen Teil der Stadt an. Dieser Teil der Stadt ist weitestgehend unverändert erhalten geblieben und sieht noch aus wie eine Westerntown. Nachmittags fahren wir weiter und kommen in San Francisco an. Die zweite Halbzeit für unsere Reise ist angebrochen. Wir sichern uns einen RV – Platz (eine notwendige Notlösung) in einem sonnigen Teile SF’s. Unser Campingplatz liegt auf der nördlichen und damit sonnigen Seite von San Francisco und zudem in fußläufiger Reichweite vom Fähranleger. Hiernach machen einen ersten Ausflug zum Fort Baker am Fuße der Golden Gate Bridge. Wir verlassen den Platz Richtung Fort Baker und kurz davor erwartet uns der versprochene Nebel (wir wurden bereits vorgewarnt dass die Brücke dauerhaft vom Nebel verhangen ist). Das am Fort und an der Brücke gelegene Museum, wir erhofften uns dort eine Spielgelegenheit für unsere Knirpse, hat leider geschlossen. Wir haben jedoch von dort aus einen schönen Ausblick auf die in den Nebel ragende Golden Gate Bridge. Es ist hier schon wieder ein wenig kühl. Wir sind wieder einmal an einem Tag von über 30 Grad Celsius auf unter 20 Grad angekommen. Zurück am Platz nutzen wir die Gelegenheit diese Seite wieder auf Stand zu bringen. Morgen nehmen wir uns vor mit der Fähre nach SF zu fahren und den Tag über in der Stadt zu verbringen.

 

San Francisco / Kalifornien

 

Morgens laufen wir zum Anleger und auf geht’s mit der Fähre durch die SF Bay. Wir sehen wieder die Golden Gate Brücke (mal wieder im Nebel) und haben einen phantastischen Ausblick auf die sich nähernde Stadt. Die Mützen müssen hierbei gut festgehalten werden. In San Francisco angekommen wird erst einmal die Touristeninformation angelaufen um das weitere Programm festzulegen. Wir sehen die Cable Cars, die weltbekannten steil ansteigenden Straßenzüge und die schöne Innenstadt einschließlich Chinatown. Es gibt eine ganze Menge Aktivitäten und wir entscheiden uns für einen Street-Circus am Union Square. Eine tolle Darbietung der Künstler erwartet uns dort die uns den Nachmittag über bei bestem Wetter unterhält. Hiernach nutzen wir den Bus um uns noch ein wenig den Golden Gate Park anzuschauen. Da die letzte Fähre nach Tiburon um 19:30 San Francisco verlässt können wir das Jazz Festival aus Zeitgründen leider nicht mehr ansteuern.

 

Die nächste Übernachtung ist in Palo Alto geplant. Wir werden dort bei Bekannten übernachten die wir über das Syncro Forum während unserer Vorbereitung kennengelernt haben. Vorerst verbringen wir aber noch den Tag über in San Francisco da wir die Golden Gate Brücke und die Stadt sowieso passieren müssen. Wir machen halt im nördlichen Teil des Golden Gate Parkes. Die Brücke ist wie gestern und vorgestern vom Nebel verhangen. Anschließend fahren wir auf die Twin Peaks, zwei Hügel von denen man eine 360 Grad Aussicht auf die darunter liegende Stadt hat. Wir haben auch Glück, bei unserer Ankunft ist die Sicht frei und ich habe Gelegenheit ein paar schöne Aufnahmen der Stadt zu machen bevor sich wieder der Nebel darüber legt.

 

Weiter geht’s nach Palo Alto. Dort befindet sich auch die Stanfort Uni, sowie Google und Facebook. Wir schauen uns ein wenig die Stadt an und werden dort von unseren Gastgebern sehr herzlich empfangen. Unser Abendprogramm ist nun Grillen in netter Gesellschaft. Es gibt viel zu erzählen und auszutauschen und wir hoffen dass wir uns hierfür revanchieren können. Am nächsten Tag steht ausschlafen auf dem Programm. Wir erfahren, dass wir die Möglichkeit haben das WM Spiel Deutschland vs. Brasilien auf dem Gelände der Universität Stanfort zu sehen. Es wird ein schöner Mittag mit einem herausragendem Ergebnis für unsere Nationalmannschaft. Für Sonntag müssen wir uns nun eine Sportsbar suchen um das Endspiel gegen ? (Lieblingsgegner Holland) zu sehen.

 

Küstenstraße Highway 1 / Kalifornien

 

Wir verabschieden uns nach diesem freudigen Ereignis und weiter geht’s Richtung Norden. Wir fahren wieder über die Golden Gate zurück und folgen der 1 die Küsten entlang. Trotz kühler Temperaturen genießen wir die Ansichten der Steilküsten und Serpentinen denen wir Richtung Norden folgen. Bei Bodega Bay machen wir am späten Nachmittag eine Pause in einem Fischrestaurant. Dort unterhalten wir uns prächtig mit weiteren Reisenden und werden sogar zu einem Stopp in der Nähe eingeladen. Wir wollten zwar an diesem Tag ein wenig mehr Strecke machen aber wir entschließen uns dennoch die Einladung annehmen. Das Haus liegt an der 1 mit direktem Blick auf die Küste und wir werden dort von einem netten amerikanischen Ehepaar, das ebenfalls dort in dem Ferienhaus den letzten Tag des Urlaubs verbringt, herzlich empfangen. Unsere Kids dürfen dort ein wenig bewegte Bilder anschauen und wir verbringen dort den Abend mit geselliger Unterhaltung. Morgens wird gemeinsam gefrühstückt und wir machen uns wieder auf die Reise.

 

Es geht weiter Richtung Norden und das heutige Ziel ist sind nun die Sequoia’s der Redwoods. Wir kommen nach sehr eindrucksvollen ersten Impressionen nach einer Tagesreise und einem Stopp in Mendocino im Richardson Grove an und übernachten dort unter eindrucksvollen Mammut Bäumen. Am nächsten Morgen geht es wieder los. Unser nächstes Ziel heißt der Humbold Redwood Forest und wir fahren zuvor durch die Avenue of Giants.

 

Im Reich der Riesen des Redwood Forest / Kalifornien

Mittags kommen wir an der Avenue of Giants an. Wir sind wieder zurück im Reich der Riesen und passieren eine schier endlose Anzahl der Giganten, die den sehr dunklen Wald prägen. Im Gegensatz zum Sequoia Nationalpark stehen diese Riesen, die zwar nicht den Stammdurchmesser ihrer hoch in den Bergen liegenden Verwandten haben, deutlich dichter beieinander. Die Wälder sind zudem erheblich feuchter und wirken somit wie ein verzauberter Märchenwald mit den dicken Säulen und einer Baumkrone in schwindelerregender Höhe. Wir sind begeistert. Diese Etappe sollte auch bei keiner USA Reise fehlen. Nach vielen Stopps für Fotos kommen wir im State Campground an und beschließen dort zwei Nächte zu verbleiben. Morgen steht eine Scenic Tour und eine Hike durch die Wälder an.

 

Wir schaffen es nach einem langen Abend leider nur spät aus dem Bett aber wir sind ja nicht auf der Flucht. Also die Sachen gepackt und frischgeduscht geht es auf zur Howland Hill Road. Diese führt uns durch die Redwoods. Atemberaubende Ansichten erwarten uns als wir durch die Wälder cruisen. Es ist nicht viel los, wir können daher immer wieder ganz entspannt anhalten und Bilder machen. Die Farne sind riesengroß, es gibt Kleeblätter groß wie die Handflächen unserer Knirpse und überall riesenhafte Baumstämme – wir sind im Märchenwald angekommen. Wir machen halt am Boy Scout Tree Trail und gehen in den Wald wandern. Die Tour ist hin – und zurück ca. 5 Meilen lang also auch für unseren Nachwuchs noch gerade vertretbar. Wir folgen dem Pfad, im Gegensatz zum Sequoia ist dieser unbefestigt und schmal, durch einen Düsterwald der seines Gleichen sucht. Grün wo man auch hinschaut und alles ist naturbelassenes Chaos. Wir können nur erahnen wie hoch die Bäume sind da die Krone von unten nicht erkennbar ist. Die „kleinen“ Redwoods hier haben einen Stammdurchmesser von 3-4 Metern. Die großen Exemplare kann man mit keinem Baum in Europa mehr vergleichen. Wir klettern über umgefallene und zersplitterte Riesen, durch hölzerne Portale und folgen einem langen Pfad bis wir den Boy Scout Tree erreichen. Dieser hat als krönenden Abschluss mit ca. 6m einen Durchmesser der einem stattlichen Exemplar der Sequoias entspricht. Es geht wieder zurück und wir motivieren die Knirpse den Rückweg anzutreten. Ein wundervoller Pfad liegt nun hinter uns. Wir fahren anschließend noch an den Pazifik in der Hoffnung dort unsere Drachen steigen zu lassen, aber mangels Wind muss dies leider ausfallen. In der Gesamtheit hat uns der Redwood Forest sogar noch besser gefallen als der Sequoia National Park. Nur das Wetter könnte hier besser sein. Der Pazifik lässt grüßen….

 

Unser nächstes Ziel heißt Crater Lake und wir verlassen nun nach vielen Eindrücken, Tagen und gefahrenen Kilometern Kalifornien. Der kleine Wagen rollt weiter nach Oregon….

 

 

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