Lessons Learned

Auf Reisen 2014

- Mit dem Bulli durch Nordamerika

 

 

Bisse und Infektionen

 

Der Schrecken eines Campers. Das Fahrzeug sollte auf jeden Fall abschottbar sein. Unsere Ausstattung war mit Moskitonetz für die Schiebetür und festen Moskitonetzen vor den Dachfenstern ausreichend. Wir haben unterwegs noch improvisieren müssen um mittels Baumarktnetz und Magneten die unteren Seitenschiebefenster bei geöffnetem Zustand im Stand (Übernachtung) Mückensicher zu machen.

 

Die fiesesten Kollegen die uns begegnet sind waren die "Non See'ums" (Beißfliegen in Pfefferkorngröße in den Sümpfen der Südstaaten). Vor diesen kann man sich kaum schützen aber die normalen Moskitos sind mit den oben beschriebenen Maßnahmen in Schach zu halten.

 

Die Wasserqualität ist gut und wir hatten innerhalb von 4 Monaten keinerlei familiären Ausfälle durch Reisekrankheiten oder Infektionen wie man dies bei Reisen innerhalb von Europa gelegentlich gewohnt ist.

 

Infrastruktur der National - und State Parks

 

Die State und Naitonalparks verfügen über eine geniale Infrastruktur und freundliche Mitarbeiter.

 

Für Langzeitreisende ist der Annual Pass (Jahreskarte) ein Muss. Dieser kann beim ersten besuchten Nationalpark für 80 Dollar beschafft werden. Es lohnt sich bei einem Besuch mehrerer Parks auf jeden Fall.

 

Aufgepaßt: Es gibt State Parks bei denen auch die Jahreskarte für National Parks (annual pass) angerechnet wird. Wir haben dies manchmal erst durch Lesen der Parkdokumente nach dem Bezahlen zu spät erfahren. Fragen lohnt sich immer.

 

In Visitor Centern wird über die Sehenswürdigkeiten informiert. Informationsbroschüren und Wegeskizzen werden am Parkeingang übergeben und es wird auch ggf. auf mögliche Gefahren hingewiesen. Neben der unglaublichen Vielfalt der Natur in den Parks gibt es in den größeren Parks tägliche Events wie zum Beispiel Präsentationen über die Parkhistorie, Geschichten über die Tierwelt und verschiedene Themenabende.

 

Es wird also nicht langweilig.

 

Adresse: http://www.nps.gov/index.htm

 

Die Qual der Wahl (Unterkunft für Camper)

 

  • State und National Campgrounds

 

Die State, National Campgrounds und Seashores sind für uns die erste Wahl in Sachen Preis- Leistungs Verhältnis gewesen. Diese sind In der Regel um ein Vielfaches preiswerter als alternative private Stellplätze und zudem direkt in den Parks gelegen.

 

Wir haben auf State und National Parks nahezu keinen Platz vorgebucht (dies ist kostenpflichtig möglich) und uns durch die "First Come First Serve" Plätze gehangelt. Dafür empfiehlt es sich natürlich früh am Tag anzukommen, da diese Plätze schnell vergeben sind. Insbesondere in großen Parks wie z.B im Yellowstone oder Yositmity ist das FCFS Angebot zur Hochsaison sehr schnell vergriffen.

 

Die Preise sind im Mittelere Westen und Norden erschwinglich (10-18 Dollar je Nacht). Nur an den Küstenregionen (insbesondere Kalifornien) ist zum Teil mit nicht nachvollziehbaren, saftigen Preisen zu rechnen.

 

Die Stellplätze haben eine Größenordnung die man nicht in Europa gewohnt ist. Die meisten Parks verfügen über einfache Duschen und Wasser, es gibt aber auch Parks ohne jegliche lokale Wasser - und Elektrizitätsversorgung.

Es gibt nahezu immer an jedem Stellplatz einen Fire-Pit (Feuerring mit Grillmöglichkeit) und einen Tisch mit fest angebauten Bänken.

 

Feuerholz kann vor Ort beim Camping Host (Funktion des Hausmeisters) zu erschwinglichen Konditionen beschafft werden.

 

 

  • KAO (Kampground Of America)

 

Bei Transferfahrten haben wir auch auf die KOA Plätze zurückgegriffen. Diese sind zwar stellenweise sehr teuer und "verkehrstechnisch günstig gelegen", haben aber zumeist den Vorteil familienfreundlich zu sein und sind für mich wie Mc Donalds...sie sind großflächig verteilt ...man weiß was man bekommt - aber auch was man nicht bekommt ;)

 

Der Service ist nett und umfangreich (WiFi, Pool, Spielplatz) und die Kinder begeistert. Mit einer KOA Clubkarte bekommt man auch 10% Ermäßigung (Die Preise sind auch dann immer noch nicht ohne).

Adresse: www.koa.com

 

  • RV - Plätze

 

Diese sind meinstens überteuert, an vielbefahrenen Straßen und vielfach in einem mäßigen Zustand. Sie glänzen nur für die Fahrer der riesigen RV's (Recreation Vehicles) meist riesige Trailer und Wohnmobile in Busgröße die nicht in den Genuß der kleinen Campgrounds kommen können und feste Anschlüsse brauchen um den Energiehunger und die Abwasserversorgung zu befriedigen.

 

Diese Plätze verfügen über für diese Großgeräte erforderlichen Pull-Through Plätze (Durchfahrt möglich) und Full- Hook- Up (Direkten Anschluss von Brauch und Abwasser und Starkstrom >2A an das Fahrzeug).

 

Dies war immer die letzte Wahl da unser Bus im Schatten der Großgeräte absolut verloren war und die Plätze zum Teil den Charm eines Industrie-Stellplatzes haben (das Bild spricht Bände - Wo ist der kleine Wagen ??).

 

  • Walmart - Parkplätze

 

Bei reinen Transferfahrten bieten sich natürlich die Parkplätze der großen Supermärkte an. In der Regel ist dort die Übernachtung erlaubt. Nicht schön aber geht, wir haben von diese Art der Übernachtung während unserer Reise kein Gebrauch gemacht, aber immer noch besser als viele Rasthöfe der Interstates.

 

  • Rasthöfe

 

Es gibt zwar Rasthöfe an der Interstates von denen manche auch passable sind. In der Regel sind dort aber Stellen auf denen man wirklich Ruhe findet kaum zu finden.

 

Schlafen hat seinen Preis

 

Wenn man wie wir mit der Familie zwar ein Abenteuer, aber nicht unbedingt Survival anstrebt und krampfhaft versucht mögichst ohne Bezahlung für die Übernachtung auszukommen, muss man in den USA im Gesamtdurchschnitt mit einem Übernachtungspreis von 30 Dollar rechnen.

 

Wild Campen ist zwar generell an nicht besiedelten Stellen erlaubt. Es ist jedoch ohne Ortskenntnis schwer Selbige zu finden. Insbesondere die Küstenregionen sind so stark besiedelt, dass wir aus diesem Grund selten auf diese Möglichkeit der kostenlosen und auch komfortlosen Übernachtung zurückgegriffen.

 

Multifunktionelle Gebrauchsgegenstände

Viele Dinge die wir bei uns hatten erwiesen sich anders als geplant auch nützlich wie z.B.

  • Porta Potti

als Abwasserspeicher für das Brauchwasser

  • Vorzelt

Mückenschutz und Stauraum bei längeren Aufenthalten

  • Motorradplane (benötigt zum Fahrzeugtransport als Abdeckung für die hintere Box)

Strandschutz (Windabweiser) und zum schließen des Vorzeltes im unteren Fahrzeuganschlussbereich

  • Quarter (Vierteldollar Münze)

Dieser wird in den USA für nahezu alles von der Dusche über die Fahrzeugwaschanlage bis zum Waschsalon benötigt. Es empfiehlt sich immer eine Handvoll dabei zu haben.

 

Lebensmittelfrage

Der alltägliche Begleiter- Einkaufen muss gelernt sein. Wir hatten große Anfangsschwierigkeiten beim Leensmitteleinkauf zu identifizieren - wo bekommt man am besten Was. Dabei hat man mit dem Wohnmobil ein riesen Vorteil. Man ist nicht den amerikanischen Restaurants und Fastfood Ketten ausgeliefert. Eine ausgewogene Ernährung liegt also an uns selber und das ist gut so.

 

Generell gilt: Lebensmittel sind gefühlt teurer als bei uns und die Größenordnung der Verpackungen hat uns, und unseren Kühlschrank anfänglich irritiert.

  • Walmart

Nicht besonders schön aber man kommt nicht dran vorbei. Die größe Ausbreitungsdichte in den USA daher auch in vielen Fällen Anlaufstelle No 1.

  • Vons

Der bessere und gezieltere Einkauf. Zwar teurer als der Walmart aber mit einer Kundenkarte (bekommt jeder) aber eine sehr gute Variante mit schönen Produkten.

  • Safeway

Vergleichbar mit Vons - ebenso ist dort eine Karte erhältlich. Diese kann auch an diversen Tankstellen für Rabatte genutzt werden.

 

Es gibt noch Trader Joes und verschiedene andere Ketten auf die ich hier nicht weiter eingehe.

 

Kraft für Unterwegs

Wider Erwarten war die Versorgung mit Diesel keineswegs kompliziert. Den Gerüchten folgend sollte man Reservekanister mitführen und möglichst immer volltanken. Nach der Fahrt durch dreissig der fünfzig Bundesstaaten kann ich dieses Gerücht keinesfalls bestätigen. Es gab zwar zwischendurch manchmal Tankstellen die keinen AutoDiesel hatten haben wir sind dadurch zu keinem Zeitpunkt in eine kritische Situation gekommen. Es empfiehlt sich lediglich 1/4 Füllstand als Minimum zu halten.

 

Auch in Nordamerika gibt es viele Diesel Pick-Ups

 

Zwischenfälle und Vorsorge

Es gibt natürlich immer Zwischenfälle mit denen man nicht rechnet. Abgesehen von den technischen (s. Seite Technik) hat uns kurzzeitlich unser Laptop beschäftigt. Der Monitor brach auf der Reise ab und es musste eine Lösung her da in den USA kein brauchbarer Ersatz beschaffbar war (englische Tastatur). Wir haben im Baumarkt eine Lösung gefunden und mit einer Buchstütze und Klettband sowie High-Speed Tape den Monitor stützbar gemacht. - Die Nutzung war auch nach der USA Reise möglich.

 

Der Moskitoschutz musste während der Reise immer wieder hergestellt werden (Nähen der Netze und Selbstbau von Ersatznetzen für die Seitenfenster. Es gab immer wieder Etwas zu tun.

 

Folgendes sollte immer an Bord sein

  • Kabelbinder (ausreichen und viele Größen)
  • Stromprüfer
  • High-Speed Tape (Aluminiumklebeband)
  • Duck Tape (Gewebeband)
  • Nähzeug
  • Moskitonetz
  • Notlampen (montierbare Batterieleuchten)

 

Und eine gehörige Portion Nerven.....

 

 

 

 

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