Auf Reisen 2014
- Mit dem Bulli durch Nordamerika
Aufgrund des hohen Alters ist das Fahrzeug ist von Grund auf inspeziert worden. Wir haben hier angesichts der straffen Zeitplanung auf Unterstützung von einem Spezialisten für VW-Busse im Raum Hamburg zurückgegriffen um den "Kleinen Wagen" für die große Reise auf Vordermann zu bringen.
Auf besonderen Wert wurde hierbei gelegt.
Im Rahmen der Inspektione wurden folgende Verschleißteile durch Neuteile ersetzt:
Alle weiteren sichtbaren Beschädigungen wurden behoben. Im Wesentlichen waren dies ein defektes Traggelenk, die Auspuffhalterung, der Öleinfüllschlauch und diverse kleinere Unregelmäßigkeiten, die an einem Auto dieser Altersklasse Usus sind. Das Getriebe wurde angesichts der verbleibenden Zeit nicht überholt obwohl die hinteren Antriebswellen ein merkbares Spiel aufwiesen. Der Zustand der ATM (Laufleistung geschätzt 100.000km nach Kompressionsprüfung war noch mehr als akzeptabel.
Nach dem Durchlauf dieser Inspektionen war der "Kleinen Wagen" aus rein technischem Gesichtspunkt bereit für die Reise.
Angesichts der langen Reise die uns zur Selbstversorgung zwingt haben wir uns natürlich auch entschlossen der Campingausstattung eine Inspektion und Verbesserung zu gönnen.
Inhalt dieser war:
Um das alte Notrad 14'' trotz 15'' Bereifung noch nutzen zu können haben wir uns zusätzlich einen zuschaltbaren Allrad installieren zu lassen. Dieser soll uns ermöglichen trotz eingebauter Visco unterschiedliche Bereifungsarten (14'' und 15'') zu nutzen. Dies erspart uns ein aussen montiertes 15'' Reserverad und damit mehr Last am Heck.
Um ergänzendes Gepäck unterbringen zu können haben wir den am Heck befindlichen Motorradträger mit einer klappbaren Heckbox (wegen Motorzugang) bestückt. Ferner wurde das Anbringen einer Solardusche mit Duschvorhang am Heck nutzbar vorgesehen.
Für den Betrieb eines Fahrzeuges in den USA müssen zwei Punkte unbedingt berücksichtigt werden
1. Gasversorgung
Angesichts der Tatsache, das die Gasflaschen die für den Betrieb der Gasbrenner und des Absorberkühlschrankes für den Seetransport vollständig entleert werden müssen und das Befüllen Europäischer Gasflaschen in den USA nur bedingt möglich ist, sollte man sich entschliessen, die erforderlichen Adapter für den Anschluss an das US Gasflaschenformat zu organisieren. Ein wertvoller Kontakt hierfür ist die Firma Wynen in Viersen. Ein freundlicher Service und die notwendige Produktpalette wird hier angetroffen. Link s. https://www.wynen-gas.de/
Hierzu noch ein Kommentar nach der Reise: Auf jeden Fall mit Adapter auf die USA Flasche zurückgreifen diese passt in den Standard T3 Westfalia Gaskasten mit Tür hat ein größeres Fassungsvolumen als das EU- Pondon und kann dort flächendeckend ausgetauscht oder nachgefüllt (bessere Lösung) werden. Ihr tut Euch keinen Gefallen mit einem Nachfülladapter für die EU-Flasche.
2. Elektrischer Strom Netzspannung 115V
In den USA werden entgegen dem europäischen 220V Wechselstromspannung 115V eingespeist. Hierfür haben wir uns einen Konverter / Transformator beschafft. Ich habe beschlossen dass eine Betriebleistung von 350W für den kleinen Wagen (Kühlschrank max 100W - Ladegerät ca 80W) ausreichen muss. Auf nicht notwendige Geräte wie z.B Kaffemaschinen, Wasserkocher oder Brotbackautomaten - wie schon bei anderen Reiseberichten gelesen, werden wir wohl verzichten müssen.
Hierzu noch ein Kommentar nach der Reise- ich habe vor der Reise gelesen das man die Leistungsabgabe des Transformators (Step Down) wohlüberlegen sollte um Probleme mit dem internen Sicherungsautomaten zu vermeiden, andere Fahrer haben auch auf Geräte bis 2 KW zurückgegriffen (aus Gründen die ich nicht nachvollziehen kann). Mein Fazit: Ein preiswertes, kleines und leichtes Gerät mit ca. 350W reicht völlig für einen VW-Bus oder ein vergleichbares Fahrzeug. Wir haben damit das Fahrzeug geladen den Rechner versorgt und Kleinverbraucher nebenbei geladen - Es reicht völlig und kostet wenig....Probleme haben wir nie gehabt. Wir haben es einfach auf das Hinterrad in den Radkasten gelegt. Wind - und Wassergeschützt mit dem Außenstecker des Fahrzeuges verbunden.
Es empfiehlt sich ein amerikanisches Verlängerungskabel (10 m reichen erfahrungsgemäß) und einen Adapter für Camping Elektroanschlüsse >2Ah vor Ort im Walmart zu kaufen. Der Trafo hat einen amerikanischen Steckerausgang und speziell in den Südstaaten gab es sehr viele Campingplätze die den Adapter erforderlich machten.
Die folgenden Dinge haben sich unterwegs als sehr nützlich erwiesen und sollten bei keiner Langzeit-Reise fehlen.
Mein Fazit: unbedingt erforderlich. Die Solarzelle hat uns ermöglicht in den zahllosen Nationalparks ohne Versorgungsengpässe über einen längeren Zeitraum zu stehen. Laptop und 220V Geräte konnte auch ohne Sorge während dieser Stillstandzeiten über den Konverter geladen werden.
Um auch bei längeren Stopps und evtl. schlechterem Wetter ausreichen Platz zu haben, haben wir uns noch ein Vorzelt angeschafft. Mit zwei möglichen Schlafkabinen und einem sehr großen Grundmaß haben wir uns für DTW Pegasus entschieden. Dieses wir an die Kederleiste (am Hochdach befindlich) angebunden.
Fazit: wir haben es zwar selten gebraucht aber es wäre dennoch schwer gewesen darauf zu verzichten (Mücken- und Regenschutz). Alternative ist ein Mückenzelt mit Stehhöhe, groß genug um damit die vorhandenen Tische des Stellplatzes zu umhüllen (mindestens 3x3 Meter).
Man kann sich in technischer Hinsicht natürlich auf Vieles vorbereiten bevor man eine vergleichbare Reise antritt. Ein Werkstattaufenthalt ist natürlich niemals erwünscht aber auf einer Reiselänge von einem Sommer (4 Monaten) und 20.000 gefahrenen Kilometern, mit einem Fahrzeug das über 25 Jahre auf dem Buckel hat nahezu unvermeidlich.
In den einschlägigen Foren haben wir nützliche Tipps bis zum freundlichen Hinweis zur Mitnahme eines Reservegetriebes bekommen. Es kann alles kaputt gehen und trifft natürlich immer das, was man nicht dabei hat.
Bei uns war es die Aufhängung der Stabi Stütze (nicht schlimm), die ich auf einem Stopp an einem Schrottplatz auf dem Weg nach Mesa Verde fixen musste, ein Defekt des Oxi Kat's und später eine Leckage am Kupplungs-Servozylinder. Starker Verlust der Bremsflüssigkeit hat uns hierbei im Yellowstone Nationnalpark alarmiert und in Sandusky Bayshore (an den großen Seen) wurde der Verlust der Bremsflüssigkeit so stark, das eine Reparatur vor Ort unabdingbar war. Diese wurde bei Rainbow Muffler durchgeführt - es braucht also keines VW-Vertragshändlers.
Auch in den USA geht das sehr schnell!
Das Ersatzteil hatten wir natürlich nicht dabei aber es konnte von Rainbow Mussflers trotz erstmaliger Bestellung eines falschen Teiles in 2 Tagen beschafft werden und war nach insgesamt drei Tagen zusätzlichem Aufenthalt eingebaut. Die Lieferketten in den USA sind sehr gut. Wir haben unsere mitgeführten Ersatzteile (s.Technik) nicht benötigt obwohl die vorderen, inneren Achsmanschetten auf der Rückreise gerissen sind.
Grundsätzlich gilt:
Der Platz ist immer begrenzt daher sollte sein eigenens Auto schon sehr gut kennen, Werkzeug an Bord haben und zumindest (auch wenn man sie vielleicht nicht braucht) die landesunüblichen Ersatzteile an Bord haben. Wir haben wegen des landesuntypischen Dieselmotors folgende Teile mitgeschleppt:
Ein Ersatzgetriebe hatten wir natürlich nicht dabei.
Nützliche Links zur Reisevorbereitung und Fahrzeugausrüstung:
US Werkstattauflistung USA für VW Busse http://www.roadhaus.com/shops.php Sehr komfortabel da die Region (Bundesstaat) selektiert werden kann
BUS T1-T4 Wartung und Überholung durch http://www.birkmamero.de/ In Hollenstedt. Freundlicher und sehr kompetenter Service
Ersatzteilversorgung USA http://www.gowesty.com/ Leider kein Reparaturservice aber T3 Synchro spezifische Ersatzteile
Campingzubehör Bremen http://www.caravaning.freizeitwelt-dreye.de/ Tolle Auswahl an Ausrüstungsartikeln für Wohnmobile
Wynen Gas in Viersen https://www.wynen-gas.de/ Eine Vielfalt an Adaptern nicht nur für die USA
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